Balthasar-Neumann-Realschule

Am 13.03.2014 haben Schüler der Balthasar-Neumann-Realschule in Milbertshofen ihren Stadtteil auf Barrierefreiheit getestet. Unterstützt wurden sie dabei von echten Blinden und Rollstuhlfahrern die mit wertvollen Tipps und Tricks zur Seite standen.

Damit die Schüler auch wirklich in die Haut eines Menschen mit Behinderung schlüpfen können, haben wir sie mit Rollstühlen, Blindenstöcken, Simulationsbrillen und Schlafbrillen (für echte Blindheit) ausgestattet.

Die Klasse wurde in drei Gruppen aufgeteilt, die jeweils eine Route abgelaufen/gefahren sind und bestimmte Dinge testen sollten.

Den Schülern ist bereits direkt bei der Schule aufgefallen, dass die Bordsteinkante in der Hugo-Wolf-Straße zu hoch ist, sodass Menschen im Rollstuhl nur schwer die Einfahrt der Schule nutzen können. In derselben Straße haben ebenfalls die Rollstuhlfahrer bemängelt, dass sie zu klein für die Glas- und Müllcontainer sind und den Müll nicht entsorgen können. Die Blinden konnten dagegen überhaupt nicht erkennen in welchen Container was gehört. Daher schlagen die Schüler vor, dass dies für Sehbehinderte kenntlich gemacht wird.

Bei der U-Bahnstation Harthof soll das Blindenleitsystem besser gemacht werden.

Für die Rollstuhlfahrer in der Gruppe wurden Bordsteine oder Stufen in der Weyprechtstraße zum Verhängnis. Kein Geschäft hat eine Rampe. Dafür aber alle eine Stufe.

Die Schüler/innen wollten bei der Sparkasse Geld abheben. Dies erwies sich allerdings als schwer, da die Rollstuhlfahrer/innen große Mühe hatten überhaupt in das Gebäude zu kommen. Die Barriere war hier die schwer nach außen zu öffnende Tür. Hier würden sich alle Rollstuhlfahrer/innen über eine elektrische Tür freuen. Als nun die Schüler/innen in der Sparkasse angekommen sind, wurde das nächste Problem bemerkt: Der Geldautomat ist zu hoch, als dass Rollstuhlfahrer/innen ihn benutzen könnten. Als Blinder kommt man dagegen zwar an den Automaten ran, kann ihn aber nicht bedienen, da es keine Sprachsteuerung gibt. Beiden bleibt daher nur der Gang zum Schalter.

In der Max-Liebermannstraße gibt es eine öffentliche Telefonzelle. Diese hat allerdings keinen Glasrahmen, der bis zum Boden reicht, sodass blinde Mitbürger schnell dagegen laufen können, da sie die Telefonzelle mit dem Blindenstock nicht als Hindernis erkennen konnten.

In der Neuherbergstraße ist der Kleidercontainer zu hoch, sodass ihn Rollstuhlfahrer nicht bedienen können.

Für Blinde kann es an der Kreuzung Weitlstraße/Schleißheimerstraße, sowie Schleißheimerstraße/Weyprechtstraße gefährlich werden. Dort ist die Ampelphase so kurz, dass man es kaum schaffen kann rechtzeitig auf der anderen Straßenseite zu sein, bevor die Ampel rot wird. Bei der Rockefellerstraße gibt es dagegen kein Ampelsignal. Dadurch wissen Blinde nicht, wann grün und wann rot ist.

Ebenfalls kann es für Sehbehinderte schwer werden die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Die Schüler/innen wollten den Busfahrplan lesen, sind aber daran gescheitert, da die Schrift deutlich zu klein ist.

Die Schüler/innen wollten auch eine Kirche auf ihre Barrierefreiheit testen, sind aber nur schwer in die Kirche gekommen. Die Schwierigkeit lag darin, dass die Kirchentür nach außen zu öffnen ist, was für Menschen im  Rollstuhl immer schwer ist, dazu hatte sie aber auch noch ein enormes Gewicht.

Checkblogger I:DSCF4767

Am Mittwoch den 12.03.2014 nahmen wir die Klasse 9b aus der Balthasar-Neumann-Realschule am Projekt Herz und Rampen teil. Bei einer Rundführung durch unseren Stadtteil Harthof sollten wir herausfinden wie es ist im Rollstuhl oder als Blinder den Tag zu verbringen. Wir durften mit dem Rollstuhl fahren oder mit Augenbinde und Blindenstock gehen außerdem gab es noch eine Brille mit der man nur 10% gesehen hat. Es war sehr unangenehm als Blinder durch die Straßen zu gehen da man nicht wusste wo man im Moment ist. Außerdem war es als Rollstuhlfahrer/in schwer über die Straße zu gehen, da die Bordsteinkante recht noch war. Man ist angewiesen auf andere und fühlt sich beobachtet. Wenn man in Zukunft Menschen mit einer Behinderung sieht, sollte man ihnen helfen und man sollte froh sein das man gesund ist.

Checkblogger II:

Wir haben am 16.04.2014 die Erfahrung gemacht, dass viele öffentliche Einrichtungen nicht behindertengerechte Rollstuhlrampen besitzen. Auch die Bordsteine stellen eine ständige Gefahr für Rollstuhlfahrer/innen und Blinde dar, da man sich dort verkanten kann.

Dies stellte ein ständiges Gefahrenrisiko für Blinde dar, da sie nur über einen eingeschränkten Orientierungssinn verfügen. Und auch die Sicherheitsvorkehrungen in der U-Bahn gehören verschärft, um zu vermeiden, dass man sich verletzt oder aufs Gleis fällt.

Als Blinder oder Rollstuhlfahrer/in fühlt man sich Hilflos. Durch die ständige Unterstützung die man von anderen Benötigt denkt und fühlt man sich nicht wie ein „ganzer Mensch“. Man hat scheinbar keine Kontrolle über seinen Körper, solange man nichts sieht.

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